Was würdet ihr machen, wenn ihr in eurer Küche ein verirrtes Elefantenbaby vorfinden würdet?
…Komische Frage?
Françoise Malby Anthony hat genau das in ihrer Wahlheimat Südafrika erlebt und zum Glück ein Buch darüber geschrieben – das heißt, einen autobiografischen Roman. Und der geht dermaßen unter die Haut, dass sie damit in Südafrika sofort die Bestsellerlisten gestürmt hat. Jetzt gibt es das Buch endlich auch in deutscher Sprache, und ich möchte es euch wärmstens ans Herz legen. Passenderweise trägt es den Titel „Ein Elefant in meiner Küche“.
Der Elefantenflüsterer – wie alles begann
Wenn ihr meine Geschichten hier im Blog regelmäßig verfolgt, wird euch die Autorin nicht fremd sein. Françoise war mit dem preisgekrönten internationalen Tier- und Umweltschützer Lawrence Anthony verheiratet, der 2012 verstorben ist. Gemeinsam hat das Paar im südafrikanischen Busch von KwaZulu-Natal das private Wildreservat Thula Thula begründet, das kurze Zeit später zur rettenden Heimat für eine Herde wilder Elefanten werden sollte. Mit seinem Bestseller „Der Elefantenflüsterer“ hat Lawrence diesen Tieren für alle Zeit ein Denkmal gesetzt und ihnen eine weltweite Fangemeinde beschert.
Françoise setzt mit ihrem Buch nun die Geschichte ihrer Elefantenherde auf Thula Thula fort. Wie der Titel verspricht, ist es eine äußerst humorvolle Erzählung. Doch so sehr man beim Lesen an vielen Stellen lachen und schmunzeln muss, so sehr zerreißt es einem im nächsten Moment das Herz, denn das Schicksal schlägt in Françoises Leben immer wieder gnadenlos zu.
Steh auf, wenn du am Boden liegst!
Françoises autobiografischer Roman beginnt an einem Punkt, wo die heile Welt der Autorin mehr und mehr zusammenbricht, bis irgendwann feststeht, dass nichts je wieder so sein wird wie es einmal war. Und als Leser fragt man sich schon bald: Wie schafft diese Frau das? Woher nimmt sie bei all dem Schmerz und Leid die Kraft, weiterzumachen? Woher den Mut, immer wieder aufzustehen? Die Antworten findet man im Roman, der voller Weisheiten über das Leben ist. Am Ende hat Françoise es allen bewiesen. Sie hat das Lebenswerk ihres Mannes nicht nur bewahrt, sondern weiter ausgebaut und sich mit ihrem Wildlife Rescue and Rehabilitation Centre und der Thula Thula Volunteers Academy längst einen eigenen Namen als Tierschützerin gemacht.
Herzzerreißend schön wie „Jenseits von Afrika“
Seit unserer ersten Begegnung im Jahr 2011 habe ich Françoises Leben in freundschaftlicher Verbundenheit verfolgt. Aus eigener Erfahrung kann ich sagen, dass ihre Geschichte Mut macht, dem eigenen Schicksal in schweren Zeiten zu trotzen, zeigt sie doch einmal mehr, dass jedes Lebewesen – egal, ob Mensch oder Tier – die Fähigkeit besitzt, über sich selbst hinauszuwachsen. Es braucht nur ein höheres Ziel.
In meinen Augen reicht Françoises Roman dicht an den weltberühmten Kinofilm „Jenseits von Afrika“ heran. Ihr wisst schon – der dramatische Liebesfilm mit Meryl Streep und Robert Redford in den Hauptrollen, der auf Tania Blixens Lebensgeschichte basiert. Ich bin gespannt, wie ihr das Ganze seht und freue mich auf eure Kommentare.
Ein Elefant in meiner Küche, von Françoise Malby-Anthony und Katja Willemsen
erschienen im mvg-Verlag, ISBN: 978-3-7474-0037-1, Preis € 16,99
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